Gelungener Auftakt zur GIG

Die vom Wirtschaftsverband Germering e.V. ins Leben gerufene Messe „Gesund in Germering“ GIG startet bereits im Vorfeld mit drei Informationsabenden rund um das Thema betriebliche Gesundheitsförderung. In einer Auftaktveranstaltung am 09.03. im Nachtasyl der Stadthalle konnten sich regionale Unternehmen über Mitarbeiterfindung und –bindung mittels effektivem Gesundheitsmanagement informieren. Als Aussteller der Messe war das Forum Arbeitsgesundheit zu Gast beim Wirtschaftsverband Germering.

Bei den Begrüßungsworten zur Veranstaltung hob Herr Albert Metz vom Wirtschaftsverband Germering hervor, dass betriebliches Gesundheitsmanagement ein zentrales Element für Firmen ist, um langfristig erfolgreich und wettbewerbsfähig sein zu können.

In Ihrem folgenden Impulsvortrag zeigte Frau Simone Damschek vom Forum Arbeitsgesundheit auf, dass vom Fachkräftemangel in Deutschland eine zunehmende Gefahr für die Umsatzzahlen im Mittelstand ausgeht. So gehen bereits jetzt dem Mittelstand jährlich 49 Milliarden Euro Umsatz durch fehlende Fachkräfte verloren, laut aktuellem Mittelstandsbarometer der Ernst & Young GmbH. Die vorgestellten Praxisbeispiele zeigten auf, dass die Investition in die Gesundheit und in die Zufriedenheit der Beschäftigten neue Perspektiven eröffnen können: Mehr Freude an der Arbeit, ein niedrigerer Krankenstand, neue Marketingansätze, ein spürbar besseres Betriebsklima und ein echtes „WIR“-Gefühl. „Eine individuelle Bedarfsanalyse durchführen und Förderangebote nutzen, um gezielt zu investieren und die gewünschten Resultate kurzfristig zu erreichen“, riet Frau Damschek. Ziel sei es zu einem attraktiven Arbeitgeber zu werden und damit qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen.

Foto: Albert Metz, Wirtschaftsverband Germering e.V.

 

Wie sich die Motivation zur Bewegung in ein erfolgreiches Gesundheitsmanagement im Unternehmen integrieren und etablieren lässt, wurde sehr anschaulich von Herrn Andreas Lenge von Instingo, einem Anbieter einer digitalen Plattform für Gesundheitsprävention im Unternehmen, vorgestellt. Im Vergleich zu klassischen Methoden würden die Teilnehmer bei „instingoFit Event“ durch spielerische Anreize motiviert, um längerfristig an Bewegung im Alltag teilzunehmen.

Im Anschluss an den Vortrag wurde angeregt diskutiert und einige Denkanstöße konnten mitgenommen werden.

Das Fazit zur Auftaktveranstaltung fiel durchweg positiv aus. „Die GIG ist die erste Gesundheitsmesse in Germering“, erklärte Albert Metz, „Wir freuen uns über die rege Teilnahme bei der Auftaktveranstaltung und werden in den kommenden Wochen mit der AOK München weitere Impulsvorträge anbieten. Die GIG wird ein großer Erfolg und wir freuen uns auf viele Besucher.“

Was Unternehmen qualifizierten Fachkräften heute bieten sollten

Flexibilität, Dynamik und Innovationscharakter sind die meist genannten Anforderungen erfolgreicher Unternehmer, um im wachsenden internationalen Wettbewerb mit immer höherer Produktivität standzuhalten. Qualifizierte Mitarbeitende sind die fundamentale Voraussetzung für Innovationen und eine hohe Produktivität.

Was zeichnet diese hoch qualifizierten Fachkräfte aus, die Träger dieses Innovationsprozesses sein sollen? Aus heutiger Sicht sind das neben fundiertem Fachwissen insbesondere Veränderungs- und Gestaltungskompetenz, Problemlösungsvermögen, sowie selbstgesteuertes Handeln, kommunikative Fähigkeiten und das Wissen um Selbstorganisation.

Die Arbeitsinhalte und Arbeitsaufgaben der Beschäftigten werden sich in Industrie 4.0 stark verändern. Damit entstehen teilweise völlig neue Anforderungen an das Können, die Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kompetenzen. Jeder einzelne Mitarbeitende ist dabei wichtig, denn Identifikation und Einsatzbereitschaft der Belegschaft sind entscheidend für nachhaltigen Erfolg.

Der DIHK-Arbeitsmarktreport zeigt auf, dass Engpässe an Fachkräften vor allem bei beruflich Qualifizierten bestehen. Unternehmen, die offene Stellen nicht besetzen können, suchen vor allem erfolglos nach Fachkräften mit dualer Berufsausbildung. Dies gilt für jedes zweite Unternehmen. Etwas mehr als jedes dritte Unternehmen sucht erfolglos Hochschulabsolventen.

Wie also gewinne ich diese heiß begehrten Fachkräfte und wie bleiben Sie auch längerfristig dem Unternehmen erhalten?

Hier ist ein Umdenken erforderlich, wie die Umfrage des Forum Arbeitsgesundheit an der LMU München vom Herbst 2016 klar aufzeigt. Was erwartet die Generation Y von Ihrem zukünftigen Arbeitgeber? Befragt wurde eine repräsentative Stichprobe Studierender unterschiedlicher Fachrichtungen und Semesteranzahl.

Die Sinnhaftigkeit und Freude an der Tätigkeit, die Identifikation mit Unternehmenszielen, Weiterentwicklungsmöglichkeiten, eigenverantwortliches Handeln und Vertrauen in die Beschäftigten, gesundes und stressfreies Arbeiten, das soziale Umfeld, sowie faire Vergütung ist den Befragten bei Ihrem Zielunternehmen am wichtigsten.

Von einer zukünftigen Führungskraft erwarten die Studierenden das Vorleben von Eigenschaften und Werten, wie Empathie, Kritikfähigkeit, hohe Einsatzbereitschaft und Motivation, Offenheit, Fairness, Loyalität, Ehrlichkeit, Selbstdisziplin und Delegationsfähigkeit.

Der Umgang zwischen den Beschäftigten und der Firmenleitung sollte geprägt sein von Wertschätzung und respektvollem Umgang auf Augenhöhe. Fördern und fordern mittels transparenter und klarer Kommunikation im Rahmen eines Vertrauensverhältnisses ist das Modell für die neue Generation.

Beim Unternehmen suchen die Fachkräfte von morgen flache Hierarchien, eine klare Werteorientierung, umweltbewusstes Agieren, Gleichberechtigung, klare Unternehmensethik, Flexibilität und Offenheit, sowie ein gesundheitsgerechtes Arbeitsumfeld.

Der Umgang untereinander ist geprägt von einem vernetzten Gemeinschaftsgefühl in einer angenehmen Arbeitsatmosphäre auf Basis eines stabilen Vertrauensverhältnisses.

„Der Arbeitgeber sollte das geben, was er von seinen Mitarbeitern erwartet“, sagt eine Stimme selbstbewusst.

Im Zukunftsreport 2017 beschreibt das Zukunftsinstitut mit dem Artikel „Generation Global“ diesen Wertewandel mit einem Loslösen aus einem materialistischen Denken, so dass junge Talente mit einem hohen Gehalt allein nicht mehr gehalten werden können.

Viel wichtiger sei für diese Generation der gesellschaftliche Nutzen und der Sinn der eigenen Tätigkeit. Die wichtigste Rolle, laut Zukunftsinstitut, spielt die Zugehörigkeit zu einer Gruppe von Menschen, die gemeinsame Werte teilt und sich für das gleiche Anliegen begeistert.

Die Herausforderung gerade mittelständischer Unternehmen ist somit qualifizierte Fachkräfte zur Mitarbeit einzuladen, indem Sie sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren und eine entsprechende Arbeitsumgebung anbieten.

Individuelles Vorgehen ist hierbei elementar

Eine gezielte Bestandsaufnahme des eigenen Unternehmens im Hinblick auf Kommunikationsform, Organisation, Führung, Unternehmenskultur und gesundes Verhalten, ist dabei unerlässlich um notwendige Handlungsschwerpunkte aufzuzeigen und erste Schritte einzuleiten.

„Dies muss nicht aufwändig sein, wie viele gute und erfolgreiche Betriebe beweisen“, meint Simone Damschek, Inhaberin Forum Arbeitsgesundheit. Der INQA-Check „Gesundheit“ zum Beispiel zeigt auf, wie Unternehmen die Gesundheit ihrer Beschäftigten für den Unternehmenserfolg fördern können. Der Check fasst dabei die Erfahrungen erfolgreicher und innovativer Betriebe, sowie die Erkenntnisse wissenschaftlicher Forschung zusammen.

Entsprechende Maßnahmen auf Basis einer individuellen Unternehmensbetrachtung erhalten und fördern die Gesundheit der Beschäftigten und sorgen für sichere, gesunde und motivierende Arbeitsbedingungen. Dies zieht nicht nur neue Fachkräfte an, sondern schafft auch eine ganz andere Außenwahrnehmung des Unternehmens bei Kunden und potenziellen Investoren.

Ein ganz konkretes Angebot zur Mitarbeiterbindung: elterngarten

Persönliche und berufliche Weiterentwicklung während der Elternzeit. Beim herkömmlichen Elternzeit-Angebot dreht sich alles ums Kind – für viele vorher berufstätige Eltern ist das irgendwann zu wenig. Genau hier bietet das „Elternzeit Basecamp“ von elterngarten die perfekte Lösung: Das Baby kann im Bedarfsfall mitgebracht werden – doch im Mittelpunkt des Interesses stehen die Bedürfnisse und Wünsche der Eltern.

In Form von Gruppencoachings setzen sie sich bewusst mit anstehenden persönlichen und beruflichen Plänen und Herausforderungen auseinander.

Arbeitgeber fördern die Teilnahme als Maßnahme zur Vorbeugung von Konflikten und Stress, die bekannterweise häufig mit dem Leben als berufstätige Eltern verbunden sind. Die Angebote sind unabhängig von Fremdbetreuung und perfekt in den Elternzeit-Alltag integrierbar.

„Unsere TeilnehmerInnen sind zu >95% AkademikerInnen. Sie kommen aus anspruchsvollen Jobs und wollen die Elternzeit nicht ausschließlich auf die Eltern-Rolle reduzieren. Gleichzeitig ist eine frühe Fremdbetreuung für viele nicht die erste Lösung. Wir ermöglichen die Integration von Familie und professionellem Umfeld und treffen damit ein großes Bedürfnis vieler junger Eltern: die Elternzeit nutzen, um sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln und gleichzeitig genauso viel für den Nachwuchs da zu sein, wie es sich gut anfühlt.“ Tanja Misiak, Inhaberin elterngarten.

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Artikel erschienen unter funkschau.de

GeMit in der Transferregion München startet durch

Am 26. Oktober fand die Auftaktveranstaltung des BVMW-Projektes „Gesunder Mittelstand“ in München bei der LEGIAL AG statt. Damit wurde das mittlerweile zweite Transferprojekt zu GeMit gestartet. Im Gegensatz zu den fünf geförderten Regionen leisten die Gesundheitspartner in München die Projektarbeit vor Ort ohne staatliche Unterstützung. Mit der Krankenkasse BIG direkt gesund steht ein leistungsfähiger und sehr engagierter Projektpartner zur Seite. Insgesamt elf Projektpartner aus dem BVMW-Mitgliederkreis unterstützen das Münchener GeMit-Projekt durch attraktive Angebote im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements.

Initiator ist der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) in Bayern.

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Simone Damschek, Forum Arbeitsgesundheit

Es ist kein Geheimnis, dass ein unglaublicher Wettbewerb unter den Unternehmen herrscht, wenn es darum geht, geeignetes Fachpersonal anzuwerben und dauerhaft an das Unternehmen zu binden. Zum einen gibt es immer weniger neue Fachkräfte, da die Geburtenrate in Deutschland kontinuierlich sinkt, zur gleichen Zeit aber viele Fachkräfte in Rente gehen. Die neuen Generationen der Arbeitskräfte haben wiederum sehr unterschiedliche Ansprüche an einen Arbeitgeber.

Das Thema Mitarbeitergesundheit wird zum Wirtschaftsfaktor und spielt eine immer wichtigere Rolle. Eine langfristige betriebliche Gesundheitsförderung wird für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit unerlässlich sein. Dies betonte Simone Damschek, Inhaberin des Forums Arbeitsgesundheit, bei der Veranstaltung.

Zu Gast war auch Professor Dr. Wolfgang Caselmann, bayerisches Gesundheitsministerium, der auf die Mitgliedschaft des GeMit Projektes beim Bündnis Prävention Bayern verwies.

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Prof. Dr. Wolfgang Caselmann, Bay. Gesundheitsministerium

Der Experte für Prävention Professor Dr. med. Martin Halle von der TU München beschrieb in seinem Vortrag „Zellen fahren gerne Fahrrad“ , dass Bewegung die Gefäße jung hält und damit zum täglichen Arbeitsalltag gehören sollte.

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Prof. Dr. med. Martin Halle, TU München

Ziel des Projektes ist mittelständische Unternehmen bei der Einführung eines nachhaltigen BGM unterstützen. Die Erfahrung zeigt, häufig fehlen finanzielle und personelle Ressourcen für eigenständige Einführung, so ist die Projektidee mit den Betriebsnachbarschaften geboren.

Wichtig ist die systematische Einbindung aller Beschäftigten, da eine frühzeitige und regelmäßige Beteiligung die Akzeptanz der betrieblichen Maßnahmen fördert und die Erfolgschancen erhöhen kann.

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Ausstellung im Foyer

Welche Angebote die Projektpartner konkret für betriebsübergreifende Aktivitäten bereithalten, wurde  in der begleitenden Ausstellung sehr gut transportiert.

„Eine gelungene Veranstaltung“, lautet das Fazit der Teilnehmer.

Fotos: Achim von Michel, BVMW Bayern

Projektstart GeMit – Gesunder Mittelstand München am 26. Oktober

Anmeldung zur Veranstaltung

Das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung und der Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. führen bundesweit gemeinsam das Projekt GeMit – Gesunder Mittelstand Deutschland durch. Das Projekt wird bis einschließlich 2017 vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) gefördert und von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) fachlich begleitet.

Damit kleinere Unternehmen stärker von BGF-Maßnahmen profitieren können, werden im Projekt GeMit bundesweit Betriebsnachbarschaften gegründet. KMU können im Verbund von einer Vielzahl an Maßnahmen profitieren, die sie alleine nicht umsetzen könnten. Ein BVMW-Koordinator vor Ort und ein Gesundheitscoach betreuen über zweieinhalb Jahre je eine Betriebsnachbarschaft und entwickeln bedarfsorientiert und überbetrieblich gesundheitsfördernde Maßnahmen. Die überbetriebliche Umsetzung der Maßnahmen erhöht die Synergieeffekte durch regionale Vernetzung der Unternehmen untereinander. Sämtliche Erkenntnisse der Zusammenarbeit in Betriebsnachbarschaften werden abschließend in Form eines Leitfadens für alle KMU – dem INQA-Check Gesundheit – in Deutschland aufbereitet.

Transferprojekt GeMIT München

In München haben wir das mittlerweile zweite Transferprojekt zu GeMit gestartet. Im Gegensatz zu den fünf geförderten Regionen leisten wir die Projektarbeit vor Ort ohne staatliche Unterstützung: Mit der Krankenkasse BIG direkt gesund steht uns ein leistungsfähiger und sehr engagierter Projektpartner zur Seite. Insgesamt zehn Projektpartner aus dem BVMW-Mitgliederkreis unterstützen das Münchener GeMit-Projekt durch attraktive Angebote im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements.

Ihre Vorteile

Nehmen Sie als Unternehmen an unserer Betriebsnachbarschaft GeMit München teil und profitieren Sie von folgenden Vorteilen:

  • Entwicklung von gesundheitsfördernden Maßnahmen in Ihrem Unternehmen
  • Kontinuierliche Begleitung durch erfahrene Experten
  • Gesundheitsförderung aus einer Hand – ein Ansprechpartner
  • Umfangreiche Förderung gemäß den Richtlinien der begleitenden Krankenkasse BIG direkt gesund
  • Starke Vernetzung in der Betriebsnachbarschaft GeMit München
  • Erstanalyse und Abschlussevaluation nach Projektende

GEHEN SIE MIT!

„Mensch und Technik“ – Auswirkungen der Digitalisierung?

Technostress: Die Informationsmenge, der wir jeden Tag im Internet ausgesetzt sind, und die ständig wachsende Interaktion in sozialen Netzwerken sind gewaltig. Diese Überflutung kann zu Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit, Müdigkeit oder Bluthochdruck führen. Mit den Ursachen und Konsequenzen von Stress bei der allgegenwärtigen IT-Nutzung für Arbeitszwecke und im privaten Umfeld beschäftigt sich Dr. Christian Maier, an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Für seine Dissertation untersuchte er das Phänomen anhand verschiedener Studien.

„Der Stress resultiert nicht zwangsläufig aus der Technologie, die man nutzt, sondern aus der Informationsflut, die man nicht mehr richtig verarbeiten kann“, berichtet der Forscher von seinen Erkenntnissen.

Seine Erkenntnisse über Technostress lassen sich auf das Arbeitsumfeld übertragen. Dafür spricht ein Anstieg an Burnout-Erkrankungen bei Veränderungen im Einsatz von IT in Unternehmen. „Ich konnte bei einem Unternehmen einen Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Krankheitstage nach einer IT-Umstellung herstellen“, erklärt der Wirtschaftsinformatiker. Das Unverständnis bei der Bedienung von neuer IT könne Stress verursachen, der wiederum im schlimmsten Fall zu krankheitsbedingten Ausfällen führen kann. So wird Technostress zum Kostenfaktor für ein Unternehmen.

Simone Damschek, Inhaberin des Forums Arbeitsgesundheit, bestärken diese Ergebnisse darin Mensch und Technik gemeinsam zu betrachten. Die Arbeitsinhalte und Arbeitsaufgaben der Mitarbeiter werden sich mit der Digitalisierung verändern. Es entstehen teilweise völlig neue Anforderungen an das Können, Fähigkeiten und Fertigkeiten der Beschäftigten. So wird insbesondere Komplexitäts-, Abstraktions- und Problemlösungskompetenz, sowie selbstgesteuertes Handeln und Selbstorganisation neben kommunikativen Fähigkeiten stark gefordert werden.

Somit stellt sich die Aufgabe der permanenten Weiterbildung und der ganzheitlichen Stärkung der Mitarbeiter mittels Gesundheitsförderung und Prävention in Unternehmen. Ziel muss es sein, laut Simone Damschek, mögliche entstehende Belastungen frühzeitig zu erkennen, um rechtzeitig vorbeugen zu können. Häufig sind Unsicherheiten ein Schlüsselfaktor für das Entstehen von Ängsten und auch Stress, oder steigende Arbeitsverdichtung und erhöhte Arbeitsintensität.

Das richtige Präventionskonzept begleitet Unternehmen bei der Umsetzung von Industrie 4.0. Denn die physische und psychische Gesundheit der Beschäftigten ist ein wichtiger Faktor für erfolgreiche Digitalisierung und damit für den Unternehmenserfolg.

 

 

Mitarbeiter brauchen mehr Unterstützung

Die Ergebnisse zahlreicher Studien haben es gezeigt: Mit betrieblicher Gesundheitsförderung und Prävention lassen sich sowohl Kosten reduzieren als auch die Gesundheit der Beschäftigten verbessern. Das haben schon viele Firmen in Ihren Alltag integriert. Und trotzdem weist der neue DAK-Gesundheitsreport wieder einen gestiegenen allgemeinen Krankenstand auf. 2015 waren der Studie zufolge jeden Tag 4,1 Prozent der Erwerbstätigen krankgeschrieben. Auch psychische Erkrankungen, an dritter Stelle der Verursacher, zeigen wieder einen Anstieg.

Simone Damschek, Gründerin und Inhaberin des Forums Arbeitsgesundheit, sieht die Möglichkeit mit gezielter und nachhaltiger Prävention anzusetzen, vor allem für kleine und mittelständische Firmen. „Nach epidemiologischen Studien gehören gerade psychische Erkrankungen zu den häufigsten und auch kostenintensivsten Erkrankungen. Hier ist noch Raum für Verbesserungen in vielen Unternehmen“, sagt die Expertin. Konkrete politische Maßnahmen erfolgten bereits durch die Erweiterung des Arbeitsschutzgesetzes mittels der psychischen Gefährdungsanalyse und durch das Präventionsgesetz, welches laut Bundesgesundheitsminister Herrmann Gröhe dazu beitragen soll „[…]die Umgebung, in der wir leben, lernen und arbeiten, so zu gestalten, dass sie die Gesundheit unterstützt.[…]“.

Doch auch hier gilt es ein Informationsdefizit zu schließen und den Firmen noch mehr Aufklärung in die bereits vorhandenen Möglichkeiten zu bieten. Simone Damschek sieht deutlich ein wachsendes Interesse der Betriebe, wenn es um Mitarbeitermotivation und gesundes Führen geht. „Die Bereitschaft der Unternehmer hier zu investieren ist da, doch zu häufig versandet ein begonnener Prozess und liefert damit nicht die gewünschten Ergebnisse“, sagt sie und fordert daher gezielte Analysen und angepasste Aktivitäten an die jeweiligen Betriebe. Dabei ist die Schulung der Eigenverantwortung eines jeden Einzelnen und Bewusstseinsbildung für die eigene Gesundheit ausschlaggebend meint die Expertin: „Wenn jeder für sich erkennt, dass er sich selbst etwas Gutes tut und für sein eigenes Wohlergehen sorgt, wird die Investition nachhaltig“.

GeMit (Gesunder Mittelstand) in der Transferregion München

Das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung und der Bundesverband mittelständische Wirtschaft führen gemeinsam das Projekt “GeMit – Gesunder Mittelstand Deutschland” durch. Das Projekt wird bis einschließlich 2017 vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) gefördert und von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) fachlich begleitet.

Herr Achim von Michel als Leiter der Landesgeschäftsstelle BVMW Bayern hat eine Plattform für verschiedene Gesundheitspartner geschaffen und GeMit nach München geholt. Damit ist die Betriebsnachbarschaft München die zweite Transferregion des Projektes GeMit ohne Fördermittel, dafür mit einem starken Unterstützer BIG direkt gesund unter der fachlichen Betreuung von Simone Damschek, Forum Arbeitsgesundheit.

GeMit in der Transferregion München ist zudem Mitglied im „Bündnis Prävention“ Bayern, zur Unterstützung der Gesundheitskompetenz in der mittelständischen Arbeitswelt und innerhalb der betrieblichen Präventionskultur.

Im Münchner Osten wird teilnehmenden Firmen bedarfsorientiert eine überbetriebliche Umsetzung von Maßnahmen ermöglicht und darüber hinaus ein regionaler Austausch der Unternehmen untereinander gefördert. Somit kommen auch kleinere mittelständische Betriebe durch betriebliche Gesundheitsförderung  und Prävention in den Genuss des gesundheitlichen, wie auch des ökonomischen Nutzens.

Das Ergebnis einer Auswertung mehrerer hundert Studien der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) zeigt: Mit betrieblicher Gesundheitsförderung und Prävention lassen sich sowohl Kosten reduzieren als auch die Gesundheit der Beschäftigten verbessern. Unter anderem können die Fehlzeitenraten von Beschäftigten durch Programme der Gesundheitsförderung um durchschnittlich 25 Prozent reduziert werden.

 

Der attraktive Arbeitgeber: Mehr als ein Trend!

Dass fitte Arbeitnehmer mehr leisten, ist allgemein bekannt und wird von keinem Unternehmer bestritten. Die Frage ist nur: Erkennen die Betriebe, dass es nicht selten fünf vor zwölf ist, wenn es darum geht, Fach- und Führungskräfte langfristig zu binden und zu fördern? Es muss im Interesse der Firma liegen, ein insgesamt gesundes Arbeitsumfeld einzurichten oder es so zu optimieren, dass man von einer höheren Leistungsfähigkeit und Motivation reden kann. Dass der Arbeits- und Gesundheitsschutz weit weniger kostet als viele befürchten, wissen die Unternehmen längst, die seit Jahren hier investieren und zum Beispiel darauf achten, dass sich die Mitarbeiter gesund ernähren oder sich mehr bewegen.

Simone Damschek, Gründerin und Inhaberin des Forums Arbeitsgesundheit, sieht noch einen immensen Nachholbedarf in kleinen und mittelständischen Firmen. „In den Konzernen hat das Betriebliche Gesundheitsmanagement längst Einzug gehalten – gerade wenn es um das produzierende Gewerbe geht“, sagt die Expertin und bestätigt damit auch eine Aussage der Deutschen BBK in Wolfsburg. Nachdem aber auch die mittleren Unternehmen immer mehr im Wettbewerb um die besten Fach- und Führungskräfte stehen, müssen sie nach Ansicht vieler Berater noch weit mehr tun, um attraktiv zu werden oder zu bleiben. Gerade jüngere Fachkräfte (Generation Y) legen Wert auf solche Angebote, die heute nicht nur den Besuch des Fitness-Studios einschließen, sondern auch das „Personal Coaching“ im Betrieb und am Arbeitsplatz.

Simone Damschek sieht einen „ständigen Verbesserungsprozess“, wenn sie in den Betrieben unterwegs ist. „Wir spüren schon den Willen der Unternehmer, hier was zu bewegen, allerdings kennen noch zu wenige die Möglichkeiten und Unterstützungen seitens der Politik“, sagt sie und fordert auch konsequent Umfragen in der Belegschaft, um Angebote möglichst maßgeschneidert gestalten zu können. Dabei ist nach Meinung der Eichenauer Unternehmerin durchaus auch ein finanzieller Eigenanteil der Mitarbeiter zu diskutieren. „Letztendlich geht es darum, dass alle an einem Strang ziehen und den Betrieb als modern und zeitgemäß in der Öffentlichkeit positionieren. Wenn es in den Köpfen aller angekommen ist, kann man von einem attraktiven Arbeitgeber reden – eher nicht“.

Unzureichende Gesundheits-Angebote in Firmen

Dass sich Gesundheit auszahlt, ist ein alter Hut. Umso mehr erstaunt es, dass sich die Unternehmen in den Fragen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements nach wie vor zurück halten. Gerade die „Generation Rushhour“, also die 25- 40-Jährigen, wünscht sich mehr Unterstützung durch den Arbeitgeber. Und der wäre gut beraten, sich mehr mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Denn wenn es um die Frage der Attraktivität geht und wie man Fachkräfte rekrutieren kann, spielen diese Softskills eine wichtige Rolle. Primär aber geht es um die Reduzierung der Fehlzeiten im Betrieb, die heute bei rund vier Prozent oder 15 Tagen pro Jahr liegen. Deutlich zugenommen haben psychische Beschwerden wie Erschöpfungszustände, Angststörungen und Burn-out.

Simone Damschek, die Gründerin und Inhaberin des Forum Arbeitsgesundheit aus dem bayerischen Eichenau, zählt die Gründe auf, die zu diesem Anstieg geführt haben: „In erster Linie sind es die allgemein steigenden Anforderungen in der Arbeitswelt, die Einsparungen von Personal und die permanente Erreichbarkeit via Smartphone und Tablet“, sagt sie und ergänzt: „Wir sehen im Forum eine starke Zunahme junger Menschen, die einer Doppelbelastung durch Familie und Beruf nur noch bedingt gewachsen sind“. Familiengründung, die erste Immobilie, der Vermögensaufbau und das ständige „sich beweisen müssen“ zehren an den Kräften. Dazu kommen nicht selten eine falsche Ernährung, zu wenig Bewegung und kaum Phasen der Ruhe. Diese drei Faktoren bezeichnet Damschek als Vorboten für spätere chronische Erkrankungen.

Das Forum Arbeitsgesundheit zitiert Statistiken und Ausblicke, die zeigen, welche Sprengkraft in der Thematik der Arbeitsgesundheit steckt. Insbesondere ist es – so Simone Damschek – die demografische Entwicklung, die den Arbeitgeber fast schon zu einer Vorsorge zwingen müsste. Denn er muss seine Mitarbeiter längerfristig binden, er muss die Gesunderhaltung als Managementaufgabe verstehen lernen.

In größeren Unternehmen kümmern sich eigene Abteilungen um das Betriebliche Gesundheitsmanagement. Sie betreiben Fitness-Studios, beschäftigen Ärzte und Therapeuten, haben Bewegungstrainings in den Arbeitsalltag eingebaut. Bei den kleinen und mittleren Firmen sieht die Expertin aus dem Westen der Landeshauptstadt München noch Nachholbedarf. Die Argumente sollten ihr nicht ausgehen, denn inzwischen äußern sich nach den Erhebungen der Beraterfirma Towers Watson zwei Drittel aller Arbeitnehmer positiv, wenn ihr Betrieb ein ausgewogenes Work-Life Balance praktiziert.

Das FORUM ARBEITSGESUNDHEIT wurde 2013 von Simone Damschek im oberbayerischen Eichenau gegründet. Die Diplom Kauffrau war zuvor in einem großen, internationalen Unternehmen in verschiedenen Führungspositionen beschäftigt. Heute engagiert sie sich unter anderem im Vorstand des BDS (Bund der Selbständigen, Eichenau), im BVMW (Bundesverband Mittelständische Wirtschaft) und anderen Organisationen. Ihr Fachwissen gibt sich auch in Workshops und Vorträgen weiter, sie sieht sich primär in Umfeld der KMU und baut hier auch ihr Unternehmen aus.

Politik fordert ein Umdenken

Fachleute warnen seit langem, dass bei fortschreitendem demografischen Wandel lang andauernde und chronische Erkrankungen zunehmen werden, wenn sich bei der Prävention und der Versorgung nichts ändert. Die Experten fordern daher in den Betrieben ein besseres Gesundheitsmanagement mit Aufklärung über Gefahren und Vorsorge. Auch die Eingliederung nach Rückkehr aus der Krankenzeit müsse verbessert werden, damit es nicht zu Rückfällen kommt.

Karl Lauterbach, der SPD-Fraktionsvize und Gesundheits-Experte im Deutschen Bundestag, fordert die Unternehmen auf, das neue Präventionsgesetz besser zu nutzen. Er sei bisher nicht überwältigt, sagt er und will nichts unversucht lassen, die Betriebe noch stärker in die Pflicht zu nehmen.

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