Mitarbeiter brauchen mehr Unterstützung
Die Ergebnisse zahlreicher Studien haben es gezeigt: Mit betrieblicher Gesundheitsförderung und Prävention lassen sich sowohl Kosten reduzieren als auch die Gesundheit der Beschäftigten verbessern. Das haben schon viele Firmen in Ihren Alltag integriert. Und trotzdem weist der neue DAK-Gesundheitsreport wieder einen gestiegenen allgemeinen Krankenstand auf. 2015 waren der Studie zufolge jeden Tag 4,1 Prozent der Erwerbstätigen krankgeschrieben. Auch psychische Erkrankungen, an dritter Stelle der Verursacher, zeigen wieder einen Anstieg.
Simone Damschek, Gründerin und Inhaberin des Forums Arbeitsgesundheit, sieht die Möglichkeit mit gezielter und nachhaltiger Prävention anzusetzen, vor allem für kleine und mittelständische Firmen. „Nach epidemiologischen Studien gehören gerade psychische Erkrankungen zu den häufigsten und auch kostenintensivsten Erkrankungen. Hier ist noch Raum für Verbesserungen in vielen Unternehmen“, sagt die Expertin. Konkrete politische Maßnahmen erfolgten bereits durch die Erweiterung des Arbeitsschutzgesetzes mittels der psychischen Gefährdungsanalyse und durch das Präventionsgesetz, welches laut Bundesgesundheitsminister Herrmann Gröhe dazu beitragen soll „[…]die Umgebung, in der wir leben, lernen und arbeiten, so zu gestalten, dass sie die Gesundheit unterstützt.[…]“.
Doch auch hier gilt es ein Informationsdefizit zu schließen und den Firmen noch mehr Aufklärung in die bereits vorhandenen Möglichkeiten zu bieten. Simone Damschek sieht deutlich ein wachsendes Interesse der Betriebe, wenn es um Mitarbeitermotivation und gesundes Führen geht. „Die Bereitschaft der Unternehmer hier zu investieren ist da, doch zu häufig versandet ein begonnener Prozess und liefert damit nicht die gewünschten Ergebnisse“, sagt sie und fordert daher gezielte Analysen und angepasste Aktivitäten an die jeweiligen Betriebe. Dabei ist die Schulung der Eigenverantwortung eines jeden Einzelnen und Bewusstseinsbildung für die eigene Gesundheit ausschlaggebend meint die Expertin: „Wenn jeder für sich erkennt, dass er sich selbst etwas Gutes tut und für sein eigenes Wohlergehen sorgt, wird die Investition nachhaltig“.